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Tami Neilson: Chickaboom! (Review)
Artist: | Tami Neilson |
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Album: | Chickaboom! |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Rockabilly-Country-Soul |
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Label: | Outside Music/H‘art | |
Spieldauer: | 26:15 | |
Erschienen: | 14.02.2020 | |
Website: | [Link] |
Obige Anmerkung zur stilistischen Einordnung von TAMI NEILSON sei an dieser Stelle gleich wieder relativiert, respektive präzisiert: Die in Neuseeland lebende kanadische Sängerin verfügt über eine Stimme, deren Umfang und Volumen ihr ermöglichen, von Gospel über Western Swing und R&B bis hin zu gradlinigem Rock ‘n‘ Roll so ziemlich alles zu singen – und zwar glaubwürdig.
Das achte und neuste Album „Chickaboom!“ der Sängerin mit der unglaublichen Beehive-Frisur zeichnet sich denn auch durch eine ansprechende und höchst unterhaltsame Vielfalt aus. Stilmäßig sind die zehn Songs, mit einer Ausnahme alles NEILSON-Originale, in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts angesiedelt – BRENDA LEE, PATSY CLINE oder WANDA JACKSON lassen grüßen.
Auch das Songformat ist der Vergangenheit verpflichtet, acht der zehn Songs sind kürzer als drei Minuten. Zeitlos dagegen sind die Dynamik und das Temperament von TAMI NEILSON, und ein Vergleich mit ihrer ebenso energiestrotzenden Landsfrau LINDSAY BEAVER drängt sich geradezu auf – Songs wie „Ten Tonne Truck“ oder „Tell Me That You Love Me“ jedenfalls gehen buchstäblich ab wie die Feuerwehr.
Imposant ist also beileibe nicht allein NEILSONS Frisur: Da ist nicht bloß Show und Gehabe, da ist auch Stimme, und wie! Als Beispiel dafür sei „You Were Mine“ genannt, eine Ballade erster Güte mit viel, viel Soul und höchst dynamischem Gesang - schlicht großartig, und wohl das Highlight des Albums überhaupt.
So ist es auch weder verwunderlich noch vermessen, wenn TAMI NEILSON ganz großen Kolleginnen einen Song widmet: In „Sister Mavis“ singt sie, dass die Evangelisten zwar ganz nett seien, jedoch ausschließlich die Schwestern MAVIS STAPLES, MAHALIA JACKSON und ROSETTA THARPE in der Lage seien, in ihr das heilige Feuer zu entfachen.
Eigentlich ist bei „Chickaboom!“ alles in allem nur etwas ein wenig bedauerlich: Spätestens nach den letzten Tönen des abschließenden Wiegenlieds „Sleep“ realisiert man, dass Frau NEILSON ob der Qualität ihrer Darbietungen offenbar die Quantität etwas aus den Augen verloren hat – nach nur sechsundzwanzig Minütchen der durchwegs beglückenden Art würde man durchaus noch mindestens ein Viertelstündchen zuhören…
FAZIT: Eine ganz große Stimme, zwei Handvoll tolle Songs, eine knappe halbe Stunde bestes musikalisches Handwerk im traditionellen Sinn – TAMI NEILSON trägt den monströsen Beehive nicht bloß auf dem Kopf, ihr Album selbst ist einem Bienenstock vergleichbar: „Chickaboom!“ wuselt, brummt und summt, dass es eine Freude ist; zwar alles weder neu noch innovativ, dafür definitiv mit hohem Spaßfaktor.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Call Your Mama
- Hey, Bus Driver!
- Ten Tonne Truck
- Queenie, Queenie
- You Were Mine
- 16 Miles Of Chain
- Tell Me That You Love Me
- Any Fool With A Heart
- Sister Mavis
- Sleep
- Bass - Jay Neilson
- Gesang - Tami Neilson, Jay Neilson
- Gitarre - Delaney Davidson, Jay Neilson, Tami Neilson
- Schlagzeug - Joe McCallum
- Sonstige - Brett Adams (Lead Guitar on „You Were Mine“)
- Don't Be Afraid (2017) - 12/15 Punkten
- Sassafrass! (2018) - 11/15 Punkten
- Chickaboom! (2020) - 12/15 Punkten
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